Stadtplanung/-entwicklung

 

Herr Lukanic wies noch einmal auf das Wohnungswirtschaftliche Großprogramm hin, um der Wohnungsknappheit in Wolfenbüttel kurz-, mittel- und langfristig entgegenzuwirken; Ziel sei die Schaffung von günstigem und bezahlbarem Wohnraum. Auf die Frage nach sozialem Wohnungsbau an dieser Stelle entgegnete er allerdings, dieser stehe nicht im Einfluss der Stadt und sei Sache von Wohnungsbaugesellschaften oder Investoren.

 

Auf die Frage, warum hier im Osten und nicht im Westen der Stadt gebaut werden, wo die Menschen, die in BS/WOB arbeiten, schnell auf der Autobahn wären und nicht die Straßen belasten würden, wiederholte Herr Lukanic die Aussage, Frau Rohr-Zänker habe in ihrem Gutachten gesagt, „hier an dieser Stelle im Osten der Stadt“ müsse etwas passieren. Im Osten der Stadt gebe es Nachhol-/Wohnungsbaubedarf, „um ausgewogene Verhältnisse zu schaffen“.

 

Nun ist es aber so, dass in der - öffentlich zugänglichen - Präsentation zur Prognose nichts dergleichen zu lesen ist und die dort präsentierten Zahlen eher auf einen starken Entwicklungsbedarf bei den östlichen Ortsteilen verweisen (Atzum , Ahlum, Salzdahlum, Wendessen). Näheres hierzu findet sich auf dieser Website unter „Stadtentwicklung“

 

Die Frage, warum Innenentwicklung (also das Bebauen von Lücken im Bestand) mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Ausweisen neuer Baugebiete (eine Begründung dafür, dass die Siedlungserweiterung Vorrang vor der Innenentwicklung bekommt), wurde dahingehend beantwortet, dass es eigentlich keine Unterschiede gibt, mit dem Zusatz, es werde dort entwickelt, wo die Hürden am geringsten seien (das ist offenbar in den Augen der Stadt beim „Södeweg“ der Fall).

 

Dass Innenentwicklungsprogramme wie „Jung kauft Alt“ und „Baulückenbörse“ nur für ausgewählte Ortsteile, nicht aber für die Kernstadt umgesetzt werden, wird dahingehend begründet, dass man dort fördern wolle, wo Baulandausweisung nur noch schwer durchführbar ist. Dies verkehrt die bundespolitische Vorgabe „Innenentwicklung vor Entwicklung an der Peripherie“ ins Gegenteil: Erst wenn man keine Möglichkeit mehr hat, Bauland auszuweisen, wendet man sich der Innenentwicklung zu.